Hunde sind anfällig für Zecken, die sich leicht im Fell festsetzen und von dort bis an die Haut krabbeln können. Wir zeigen Ihnen, was Sie als Hundehalter tun können und welche Mittel wirklich helfen.

Die kleinen Spinnentiere warten auf den Spitzen von Gräsern und Büschen darauf, dass ihr Opfer sie im Vorbeigehen streift und mitreißt. Dann krabbeln die achtbeinigen Blutsauger im Fell des Tieres herunter. Sie suchen bevorzugt eine weiche und unbehaarte Stelle der Haut, die gut durchblutet ist, um zuzustechen. Deswegen finden sich Zecken so häufig am Kopf, auf der Brust oder in den Achseln.

Zecken lieben es warm und feucht
Die Hochsaison für die Blutsauger ist gewöhnlich von März bis Oktober, je nach Temperaturen aber sogar bis November. Einige Regionen Deutschlands sind besonders von Zecken bevölkert. Dort wird speziell davor gewarnt.

Eine Zecke ist mit dem bloßen Auge nur schwer zu erkennen. Kleine Zecken können nur 2 bis 6 Millimeter groß sein. Gut sichtbar werden sie erst, wenn sie bereits voller Blut sind: Erwachsene Zecken können während einer Mahlzeit mehrere Milliliter Blut aufsaugen und ihren Körper dabei bis zu 3cm Größe ausdehnen.

Zeckenstiche und Erkrankungen

Nahaufnahme einer Zecke

Nur wenige Millimeter groß und doch Auslöser vieler schlimmer Krankheiten bei Mensch und Tier: Nicht alle Zeckenarten sind mit bloßem Auge sichtbar

Die Stiche der Zecke sind für den Hund nicht gefährlich, können aber bereits Schmerzen und lokale Entzündungen hervorrufen. Gefährlich ist der Speichel der Zecke. Bei jeder Blutmahlzeit gelangt der Speichel dieser Tiere in die Stichwunde und überträgt damit auch die darin enthaltenen Krankheitserreger.

Beim Spielen oder im Haushalt können Zecken auch auf andere Haustiere oder auf ihre Halter überspringen. Auch bei Menschen können Zeckenbisse teils tödliche Folgen haben.

Zecken-Erkrankungen und Symptome
Zu den von Zecken übertragenen Krankheiten beim Hund gehören:

Anaplasmose  führt zu Fieber, stört die Blutgerinnung und verursacht starke Blutungen
Babesiose zerstört die roten Blutkörperchen des Hundes
FSME verursacht neurologische Störungen oder epileptische Anfälle
Borreliose kann Entzündungen der Gelenke und Lähmungen auslösen

Was Sie tun können und was Sie lassen sollten
Nach wirklich jedem Spaziergang sollten Sie Ihren Hund nach Zecken absuchen. Schon bei einem kleinen Gassigang entlang der Straße kann eine Zecke überspringen. Untersuchen Sie besonders die bevorzugten Bissstellen wie Kopf, Brust oder Achselpartien des Hundes.

Finden Sie eine Zecke, lassen untersuchen Sie zunächst, ob sie sich bereits festgebissen hat. Krabbelnde Zecken können Sie sofort entfernen. Festhängende Zecken sollten Sie so bald wie möglich mit einer speziellen Zeckenzange oder einem Zeckenhaken entfernen. Dabei fassen Sie den Parasit am ganzen Körper an und entfernen ihn mit einem sanften Zug aus der Haut. Dabei sollten Sie den Körper der Zecke möglichst nicht drehen oder quetschen. Achten Sie besonders darauf, dass der Kopf nicht abreißen und in der Wunde stecken bleiben kann.

Hausmittel sind wirkungslos
Auf keinen Fall sollte man eine Zecke vorher mit Öl oder anderen Flüssigkeit versuchen, abzutöten. Solche Aktionen sorgen nur dafür, dass die Zecken vermehrt gefährlichen Speichel in die Wunde absondern und damit Ihren Hund noch mehr infizieren. Außerdem wird die Griffigkeit an der behandelten Stelle erschwert.

Der Zoo- und Versandhandel bietet zwar eine Vielzahl von Produkten an. Ihr Zweck ist jedoch häufig höchst fragwürdig. Auch bei Hausrezepten wie Knoblauch, Kokosöl ist keine Wirkung belegt. Sie beruht allein auf der subjektiven Wahrnehmung der Besitzer.

Wirksame Zeckenmittel gibt es beim Tierarzt
Es gibt zielsichere Möglichkeiten, vorbeugend aktiv zu werden: Spezielle Zeckenmittel sorgen durch Gerüche dafür, dass die Zecken den Hund nicht mehr so anziehend finden und Abstand nehmen. Andere Mittel enthalten für die Parasiten giftige Substanzen. Damit lassen sich auch bereits festgebissene Zecken wirksam entfernen.

Neben Tabletten, Sprays und Halsbändern gibt es auch sogenannte Spot-On-Präparate zum Auftropfen auf die Tierhaut. Diese sind besonders leicht zu verabreichen. Die Lösung wird dabei von der Haut des Hundes aufgenommen und über die Blutbahn verteilt.

Diese Medikamente bieten einen nachgewiesenen wirksamen Schutz vor Zecken und Flöhen. Je nach Größe des Tieres wird das Mittel auf eine oder mehrere Stellen aufgetragen. Beim Kontakt mit Zecken oder Flöhen haben die Parasiten mit dem Wirkstoff Berührung. In Abhängigkeit von der eingesetzten Substanz suchen sie entweder das Weite oder sie sterben ab.

Nicht alle Zeckenmittel sind für jede Tierart und jedes Alter gefahrlos geeignet. Auch muss unterschieden werden, wie anfällig das Tier für bestimmte Parasiten wie Zecken ist und ob bereits eine Infektion vorliegt. Fragen Sie deswegen vor einem Einsatz unbedingt in unserer Tierarztpraxis nach. Wir beraten Sie gerne, welches Produkt zu Ihren Liebling passt und ihn wirksam vor Zeckenbissen schützt.