In der Vorweihnachtszeit naschen wir gerne Schokolade. Doch Hunden sollte das nicht gestattet sein. Sie verarbeiten die enthaltenen Stoffe schlechter als Menschen und sind daher in Lebensgefahr!

Schokolade, besonders dunkle Schokolade, gehört für Menschen zu den selbstverständlichen Leckereien – nicht nur vor Weihnachten. Oft passiert es dabei unabsichtlich, dass unsere Lieblinge ein Stück vom Teller fressen oder von ahnungslosen Kindern gefüttert werden. Doch das kann dramatische Folgen haben.

Hunde können Inhaltsstoffe schwer verarbeiten

Der Grund ist, dass Schokolade unter anderem Theobromin und sogar Koffein enthält. Stoffe, die Hunde überhaupt nicht vertragen! Sie haben einen anderen Stoffwechsel als wir Menschen und können diese Inhaltsstoffe daher deutlich schlechter verarbeiten. Je höher der Kakaoanteil der Schokolade ist, umso mehr Theobromin ist enthalten.

Insofern ist dunkle Schokolade noch giftiger als Milchschokolade oder weiße Schokolade. Aber auch die Menge und die Art der Verarbeitung und sogar Zusätze sind dabei entscheidend. Der Gehalt an schädlichen Stoffen schwankt in verschiedenen kommerziellen Produkten.

Theobromin-Gehalt von Schokolade (Richtwerte):

  • weiße Schokolade: kaum Theobromin
  • Milchschokolade mit Kakaogehalt von 25-30%: rund 0,5-2,3 mg/g Theobromin
  • Zartbitterschokolade: 5-8,5 mg/g Theobromin
  • Halbbitterschokolade bis Bitterschokolade: 5,5- 12,7 mg/g Theobromin
  • Kakaopulver: 14-26mg/g Theobromin
  • Rohkakao: 18-35 mg/kg Theobromin

Beachten Sie, dass verarbeitete Schokolade in verschiedenen Stärken auch in anderen Lebensmitteln enthalten sein kann, beispielsweise in Trinkschokolade, Kakao oder Schokoladenkuchen, Muffins, Keksen, Plätzchen, Dominosteinen usw. Und Schokolade ist dabei leider nicht der einzige Stoff, der Hunden Magenverstimmungen oder gar den Tod bringen kann: Enthaltene Bittermandeln (teilweise in Marzipan enthalten), Macadamia-Nüsse oder Rosinen sind für Hunde ebenso giftig und können im schlimmsten Fall zum Tod führen!

Schokolade: Von der Vergiftung bis zum Tod
Beim Hund beträgt die letale Dosis von Theobromin 100 mg pro Kilogramm Körpergewicht (kg/KGW). Milde bis moderate Symptome können bereits ab 20 mg/kg KGW eintreten.

Selbst kleinere Stücke Schokolade lösen schon Vergiftungserscheinungen und Magenverstimmungen bei Hunden aus. Nach Aufnahme größerer Mengen an Schokolade kann es bereits nach 2 bis 4 Stunden zu erheblichen Vergiftungssymptomen kommen. Wird dann nicht gehandelt, kann der Hund nach 12 bis 24 Stunden an der Schokoladenvergiftung sterben.

Wer seinem Hund helfen möchte, sollte im Notfall ganz genau beobachten, welche Symptome auftreten. In jedem Fall sollte schnellstmöglich ein Tierarzt hinzugezogen werden. In dringenden Notfällen helfen Tierkliniken mit Bereitschaftsdiensten rund um die Uhr.

Die wichtigsten Vergiftungssymptome sind:

  • bei 20mg/kg KGW: Durchfall, Erbrechen
  • bei 40-50 mg/kg KGW: Tachykardie (beschleunigter Puls) und Arrhytmien (Herzrhythmusstörung)
  • bei > 60mg/kg KGW: Krampfanfälle, Bewusstseinstörungen
  • bei 100 mg/kg KGW: potenziell tödlich

Die Wirkung der Schokolade kann anhand dieser Angaben auf die Schnelle berechnet werden: So würde beispielsweise bei einem 20 kg schwerer Hund ein 200-g-Weihnachtsmann aus Milchschokolade bereits die ersten Vergiftungssymptome auslösen. Um schnell die enthaltene Menge an Theobromin zu berechnen, gibt es verschiedene Tools im Internet, die man mit den Suchworten „Schokolade, Hund, Rechner“ findet. Um aber auf der sicheren Seite zu sein, wenden Sie sich am besten immer umgehend an Ihren Tierarzt.

Besser für den Notfall vorbereiten
Treffen Sie Vorkehrungen, damit es nicht zu Gesundheitsschädigungen Ihres Hundes kommt: Halten Sie Schokolade und andere Menschen-Leckereien in verschlossenen und unerreichbaren Gefäßen zurück. Sprechen Sie ausdrücklich mit Ihren Verwandten und Bekannten und insbesondere mit Kindern, dass Schokolade nichts für Hunde ist. Und beobachten Sie in jedem Fall, wie Ihr Hund sich verhält. Es kann auch nicht schaden, die Notfall-Rufnummern Ihres Tierarztes und der nächstgelegenen Tierklinik parat zu haben.

Im Tierhandel gibt es übrigens spezielle Leckereien, die auf den Bedarf und Geschmack Ihres Hundes abgestimmt sind. Vom Hunde-Adventskalender bis zu Hundeplätzchen und ungefährlichen „Zuckerstangen“. So hat auch Ihr Liebster ein frohes Fest!